Digitale Medien in der Geschichtswissenschaft

Freitag, 2. Dezember 2011

10) Historical Abstracts

1)  Schlagwörter:
  • congress berlin 1878 (180 Treffer)
  • treaty of berlin (127)
  • eastern crisis 1875-78 (31)

2)  Einschätzung:
  • Die Ergebnisse bei allen 3 Schlagwörter waren in ganz verschiedene Sprachen: außer Deutsch, Englisch und Französisch vor allem in osteuropäische Sprachen (Polnisch, Russisch, Ungarisch, Rumänisch, Bulgarisch, Serbisch, Kroatisch usw.). Also eine sehr breite Auswahl an Perspektiven, viele von denen ich aber leider sprachlich nicht verstehen kann.
  • Bei den verschiedenen Schlagwörtern erscheinen zum Teil die gleichen Artikel.
  • Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass fast alle deutsche Artikel eher ‚älter’ sind. So auch der Artikel, den ich für die weitere Suche ausgewählt haben.

3)  ausgewählter Artikel:
  • „Der Berliner Kongress und das Problem einer Europäischen Politik von Alexander Novotny“ in „Historische Zeitschrift“ - Okt 1958, Band 186, Heft 2; Hrsg. Theodor Schieder u. Walther Kienas; München; S. 285-307
  • in Bibliotheken: Österreichische Akademie der Wissenschaften; Nationalbibliothek; 7 FB der Uni Wien (auch FB Geschichtswissenschaften)
  • Online: http://www.jstor.org/ (Zugang nur über VPN bzw. Uni Rechner)

Donnerstag, 1. Dezember 2011

9) Wikipedia

In den Texten sowie unsere Diskussion beim letzten Mal sind, glaube ich, die meisten Vor- bzw. Nachteile der Wikipedia in irgend einer Form erwähnt worden. Den Text von Johannes und Viktor Becher fand ich am wenigsten hilfreich. Er ist viel zu positiv und einseitig, ihre These, dass je mehr Autoren an etwas arbeiten, desto besser wird es, ist für mich nicht so ganz nachvollziehbar. Besonders wenn sie meinen, dass die am meisten diskutierte und oft veränderten Artikel zu zeitgeschichtliche Themen die objektivsten sein soll - für mich sind gerade diese Artikel (außer als Gegenstand der Forschung selbst) am wenigsten für wissenschaftliche Arbeiten geeignet. Dr. Maren Lorenz’ Text ist da schon ausgewogener und sie führt auch einige Argumente an, die meiner Meinung nach auch für Wikipedia sprechen, obwohl sie letztendlich für ein Zitierverbot von Wikipedia ist. Ihr Hauptargument dafür ist die ‚Objektivität’, die bei Wikipedia kaum vorhanden sein soll, aber bei den meisten wissenschaftlichen Werke schon. Herkömmliche Lexika hätten „ihre Reputation gerade wegen des nachhaltigen Einlösens dieses Anspruchs wissenschaftlicher Objektivierung verdient“ (http://www.forschung-und-lehre.de/wordpress/?p=6796). Für eine andere Lehrveranstaltung dieses Semester musste ich die Definitionen eines Begriffs in zwei verschiedenen (sprachlich wie zeitlich), großen Lexika vergleichen. Dafür habe ich den Brockhaus (1996) und die Encyclopædia Britannica (1965) genommen und mir die Artikel zur Geschichte der Demografie angeschaut. Die Artikel waren ungefähr gleich lang. In der Britannica wurden drei Personen erwähnt, die wichtig für die Entwicklung der Demografie als Wissenschaft sein sollen: 2 Engländer und ein Amerikaner, der in Österreich-Ungarn geboren wurde. Im Brockhaus werden dagegen 5 Deutsche, 3 Briten, ein Franzose und ein Italiener aufgelistet. Wahrscheinlich stimmen alle Daten, die zu den Personen angegeben wurden, aber man kann nicht wirklich von ‚Objektivität’ beim britischen Artikel (besonders im Vergleich zum deutschen) sprechen. Was ich mit diesem Beispiel zeigen will, ist dass in ‚normalen’ Lexika auch nur das drin steht, was die Verfasser für das wichtigste halten - das kann nie wirklich objektiv sein. Um zurück zu meinem Beispiel zu kommen: die einzige Person, die in beiden Artikeln erwähnt wird ist John Graunt. D.h. ich kann annehmen, dass er wirklich wichtig für die Entwicklung der Demografie war. Ob die anderen so eine große Bedeutung hatten, wird nur aus den zwei Artikeln nicht ersichtlicht, so ist es auch bei Wikipedia, meiner Meinung nach. Wenn das gleiche in verschiedensprachige Artikel drin steht, nehme ich schon an, dass es stimmt und man es zitieren könnte.
Ein komplettes Zitierverbot von Wikipedia halte ich persönlich für unsinnig und vor allem kontraproduktiv. Die ‚Gegner’ von Wikipedia versuchen, wie mir es scheint, nur das Medium selbst für seine Nachteile verantwortlich zu machen. Dabei wird oft vergessen, dass es an den Nutzer liegt, wie er es verwendet. Wenn man den Kinder schon in der Schule genau erklären würde, wie Wikipedia funktioniert (so wie es der Herr Wales im Interview beschreibt, scheint mir ziemlich sinnvoll), werden sie auch keine falsche Vorstellungen davon entwickeln, was Wikipedia ist (z.B.: dass alles wahr ist oder alles falsch). Statt sich komplett davon zu distanzieren, sollten die Forscher deshalb eher um einen bewussteren Umgang mit dem Medium plädieren.

Montag, 21. November 2011

8) Interessante Datenbanken

  • ADB/NDB - Allgemeine Deutsche Biographie / Neue Deutsche Biographie  
  • Bertelsmann Lexikon Geschichte
  • BHI - British Humanities Index (CSA)
  • Biographie Portal  
  • Cambridge Histories Online
  • Der Brockhaus Geschichte
  • Historical Abstracts (EBSCO)
  • Historische Bibliographie Online
  • Österreichische Historische Bibliographie
  • Osteuropa-Dokumente online
  • Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Gegenwart (digibib4)
  • ViFaOst - Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Dienstag, 8. November 2011

7) Schlagwortsuche - OBV

Bei der Suche im Katalog des Österreichischen Bibliothekenverbunds habe ich als erstes Schlagwort „berliner kongress“ probiert, dabei gab es 1270 Treffer. Nach einer Konkretisierung, also „berliner kongress 1878“, gab es schon eine übersichtlichere Anzahl an Treffer - 110. Die größte Anzahl von Treffern hatte ich mit „bismarck“ - 2119, bei „bismarck berliner kongress“ dagegen nur 28. Die Verbindung von „berliner kongress“ mit weiteren Namen wie „andrassy“ und „salisbury“ könnte bei einer genaueren Betrachtung der am Kongress beteiligten Politikern von Nutzen sein.
Weiters habe ich zwei andere Schlagwörter versucht, die sich eher auf die Vorgeschichte des Kongresses beziehen. Bei „orientkrise“ hatte ich zwar nur 21 Treffer, aber es ging bei allen (außer einem Buch) auch wirklich um die Orientkrise(n) am Balkan in den 1870er bzw. 1880er. Mit „russisch türkischer krieg“ hatte ich 156 Treffer, nach Ergänzungen mit „1877“ - 50, „1878“ - 53 und „1877 1878“ - 49. Nach dem Versuch mit „russisch türkischer krieg 1877-78“ bzw. „1877/78“ bin ich darauf gekommen, dass diese Abkürzungen der Jahresangaben nur in Werken, die unmittelbar nach dem Krieg (um 1880) entstanden sind, benutzt wurden. Bei den Treffern über den Krieg waren auch einige Karten darunter (11), mit der erweiterten Suche konnte ich dann auch weitere Karten bei „san stefano“ - 8 und „berliner kongress“ - 2 finden (fast alle der Karten befinden sich in der Nationalbibliothek). Historische Karten sind bei meinem Thema wichtig, da es beim Berliner Kongress vor allem um neue Grenzziehungen in Europa ging.
Ich habe bei der Schlagwortsuche im Grunde mehr als genug Literatur gefunden. Dadurch habe ich auch festgestellt, dass man das Thema wohl noch eingrenzen müsste.

Freitag, 4. November 2011

6) Referenzwerke

Am Anfang meiner Recherche habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, welche Referenzwerke für mein Thema hilfreich sein könnten - ich bin einfach in die Bibliothek (FB der Geschichtswissenschaften) gegangen und habe geschaut, was es da alles gibt. Dadurch habe ich mir verschiedene Werke angesehen und bei einigen davon bin ich erst während der Recherche darauf gekommen, dass sie hilfreich sein könnten. Eine Ordnung der gefundenen Referenzwerke habe ich nach der Suche gemacht und dabei diese in verschiedene Gruppen, die in verschiedener Weise nützlich sein könnten, eingeteilt.
Als erstes gibt es natürlich die Lexika/Wörterbücher/Enzyklopädien, wie die großen Brockhaus, Encyclopaedia Britannica etc., bei denen man recht schnell kurze Artikel zu allen möglichen Themen finden kann. Etwas ausführlichere Informationen bezüglich dem Berliner Kongress konnte ich dann im „Lexikon der Deutschen Geschichte - Personen, Ereignisse, Institutionen“ sowie im „A Dictionary of Nineteenth-Century World History“ finden.
Chronologische Auflistungen von Personen und Fakten (mit kaum Hintergrundinformationen) gab es im „British Historical Facts 1830-1900“ und im „European Political Facts 1848-1918“. Diese könnten als guter Ausgangspunkt für die weitere Recherche um Personen, die am Kongress sowie wichtige Ereignissen davor und danach beteiligt waren, dienen.
Ein anderer Einblick in das Thema bieten verschiedene Handbücher. Dabei geht es nicht mehr nur um Zahlen und Fakten, sondern darum sich den historischen Hintergrund kurz vor den Augen zu führen. Beispiele, die bei meinem Thema nützlich sein könnten, wären: „Das deutsche Kaiserreich (1867-1918) - Bilanz einer Epoche“, die Bücherreihen „Cambridge Concise Histories“ (zu Großbritannien, Österreich, Griechenland, Bulgarien etc.) und „Persönlichkeiten und Geschichte - Eine biographische Reihe“ (zum Beispiel über Bismarck oder Andrássy). Was ich am interessantesten in dieser Kategorie fand, war das „Handbuch der Verträge 1871-1918“. Darin standen nicht nur Erklärungen zur Entstehung und Wirkung der verschiedenen Verträge sondern auch Zusammenfassungen der eigentlichen Inhalte der Verträge.
Bibliografische Werke, die auch für die weitere Recherche von Bedeutung wären, habe ich folgende gefunden: „Bismarck-Bibliographie: Quellen und Literatur zur Geschichte Bismarcks und seiner Zeit“, „Bismarck-Lexikon Quellenverzeichnis zu den in seinen Akten, Briefen, Gesprächen und Reden enthaltenen Äußerungen Bismarcks“ und „Nationalism in the Balkans - An Annotated Bibliography“. Bei keiner dieser Bibliographien geht es direkt um den Berliner Kongress, aber sie bieten Literatur zu verschiedenen Aspekten des Themas: Bismarck als Organisator des Kongresses und die nationalistischen Bewegungen sowie die daraus resultierenden Probleme am Balkan, die durch den Kongress eher verschärft wurden.

Dienstag, 25. Oktober 2011

5) Nützliche Forschungseinrichtungen?

Infonet:
·        Österreichische Nationalbibliothek
·        Österreichisches Staatsarchiv
·        Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten - Außenpolitische Bibliothek
·        Österreichisches Institut für Internationale Politik (OIIP)
·        Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) - Bibliothek und Archiv
·        Wienbibliothek im Rathaus
·        Alpen-Adria-Universität Klagenfurt - Universitätsbibliothek
 
Clio Online:
·        Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften:
-         Protokolle des Preußischen Staatsministeriums
-         Akademienvorhaben Jahresberichte für deutsche Geschichte
·        Dokumentationszentrum - Osteuropa Institut [Freie Universität Berlin]
·        Institut für Europäische Geschichte [Mainz]
·        sowie diverse Archive und Bibliotheken

Montag, 24. Oktober 2011

4) Das Thema

Mein Thema lautet der Berliner Kongress von 1878: er sollte eigentlich  für langfristigen Frieden am Balkan sowie zwischen den Großmächten sorgen, was aber im Endeffekt nicht gelang. Nach den Aufständen der christlichen Bevölkerung gegen das Osmanische Reich Mitte der 1870er und der darauf folgenden Russisch-Türkischen Krieg (1877-1878) sollte der Berliner Kongress die Aufteilung der von der Russen „befreiten“ Gebieten am Balkan regeln. Dabei wurde der Friedensvertrag von San Stefano zwischen Russland und dem Osmanischen Reich fast komplett ignoriert. Großbritannien sowie auch Österreich-Ungarn waren bestrebt den Machteinfluss Russlands am Balkan möglichst klein zu halten und so wurden durch den Berliner Vertrag sehr viele von den Kriegseroberungen der Russen wieder an das Osmanische Reich zurückgegeben. So konnte man vielleicht einen direkten Streit zwischen den Großmächten vorerst verhindern, man nahm aber kaum Rücksicht auf die am Balkan lebenden Bevölkerung. Nationalitätenprobleme wurden eigentlich verschlimmert und es brauchte nicht lange bis es zu ersten kriegerischen Auseinandersetzungen kam (im Serbisch-Bulgarischen Krieg 1885).


Mögliche Fragestellungen:
·        die Vorgeschichte und zwar nicht nur die Geschehnisse in den 1870er, sondern auch der Pariser Frieden von 1856 (das Ende des Krimkrieges)
·        der Verlauf des Kongresses (13.06. - 13.07.1878)
·        die verschiedene Forderungen der daran teilnehmenden Staaten, was davon im Vertrag aufgenommen wurde bzw. was nicht und wieso
·        die Folgen für die Politik in Europa und vor allem am Balkan selbst

Montag, 17. Oktober 2011

3) Das Web 2.0 und die Wissenschaft

In den letzten Jahren habe ich (vielleicht nicht immer ganz so genau) einige Diskussionen über die Vorteile und Nachteile des Internets verfolgt. Über legalen bzw. illegalen Downloads von Musik, Filme oder auch Bücher, gedruckte vs. digitale Zeitungen bis zur Nützlichkeit und Gefahren der Social Networks. Daher glaube ich, dass man keine Diskussion über den Nutzten des Internets für die Geschichtswissenschaft führen kann ohne sich zuerst mit dem Internet im Allgemeinen zu beschäftigen. Die Schwierigkeiten fangen schon bei den Begriffsdefinitionen an. Was ist ein Weblog? Was heißt Bloggen?
Am Anfang dieser Lehrveranstaltung wurde ein Zitat vom Klaus Graf benutzt: Ein Wissenschaftler, der nicht bloggt, ist ein schlechter Wissenschaftler. Auf der Plattform Shorttext (http://shorttext.com/S23eGA) erklärt Graf weiter, was er unter Bloggen versteht: ein klassisches Blog, eine Internetkolumne (Uwe Walter bei FAZ-Blogs), Nutzung einer Forensoftware (oder so, siehe HCK), Meldungen auf Facebook oder - besonders empfehlenswert - Google+, von so ausgefallenen Formen wie Podcasts oder Videocasts ganz zu schweigen. Alles mag als Blog durchgehen, was über RSS beziehbar ist. 
Als jemand, der sich erst seit kurzem mit dem Web 2.0 und dessen Unterschiede zum „normalen“ Web beschäftigt, finde ich es ein bisschen verwirrend. Kann man wirklich einen Blog mit dem Account bei einem Social Network oder einem Diskussionsforum gleich setzten? Und wo ist dann der Unterschied zur einer eigenen Homepage? Ich finde es auch unklar (bei den verschiedenen Einträgen, die ich bis jetzt über das Thema gelesen habe), wer mit Öffentlichkeit gemeint ist. Sollen das wirklich Alle sein? Ein Mensch, der sich bis jetzt noch nie über Geschichte interessiert hat, wird man, glaube ich, auch mit der besten Webseite nicht dafür begeistern können (höchstens sehr kurzfristig). Für die, die sich hobbymäßig mit Geschichte befassen, wäre andererseits ein breiteres Informationsangebot im Internet sicher hilfreich. Und für die Geschichtswissenschaft könnte das Web 2.0 vor allem als Kommunikationsmedium nützlich sein: bei Diskussionen und Informationsaustausch.

Dienstag, 11. Oktober 2011

2) Recherche

Ich verwende meist Wikipedia um mir einen ersten Überblick über ein Thema zu verschaffen. Die Verlinkungen der Artikel sowie die Weblinks können auch ganz gut zur Orientierung dienen. Zudem finde ich es persönlich interessant mir die Artikel in verschiedenen Sprachen anzuschauen. Bei grundlegenden Personendaten (wie Geburtsjahr etc.) oder allgemeinen Sachen, an denen man sich gerade nicht genau erinnert oder sich nicht ganz sicher ist, ist Wikipedia genauso hilfreich.
Für die Literaturrecherche danach habe ich folgende Online-Kataloge verwendet:
  • Bibliotheken der Uni Wien und der TU Wien
  • Wien Büchereien
  • Nationalbibliothek
  • Österreichisches Staatsarchiv

      1) Web 2.0

      Zur Zeit verwende ich nur YouTube aktiv und regelmäßig. Vor einigen Jahren habe ich mich intensiver mit Fanfiction Seiten beschäftigt: gelesen, geschrieben und an Diskussionen teilgenommen. Irgendwann wurde es mir aber ein bisschen langweilig, deswegen habe ich schon länger nichts mehr damit gemacht. Ansonsten habe ich beim Surfen auch einige Weblogs gelesen, aber eher zufällig und ohne mir wirklich über die Unterschiede zwischen Weblogs und normalen Webseiten im Klaren zu sein.