Digitale Medien in der Geschichtswissenschaft

Montag, 16. Januar 2012

11) Google vs. fachspezifische Datenbanken

Google:
Bei einer einfachen Suche mit Google unter dem Stichwort „berliner kongress 1878“ habe ich 269.000 Ergebnisse bekommen, an erster Stelle natürlich der Wikipediabeitrag dazu. Auf der ersten Seite gab es auch ein paar andere „Internet-Lexika“ wie http://uni-protokolle.de/Lexikon. Interessant fand ich dabei auch die Seite http://www.dhm.de/lemo/home.html, die als ein "Lebendiges virtuelles Museum Online" (LeMO) deutscher Geschichte gedacht ist (den Teil über den Berliner Kongress habe ich auch schon bei meinem Wiki verlinkt). Weiters habe ich eine Seminararbeit über die Bedeutung des Kongresses für die deutsch-russischen Beziehungen  und eine Vorlesungszusammenfassung über die Orientalische Frage im 19. Jahrhundert (beide in Pdf-form) gefunden. Ich konnte auch eine Onlineversion eines Buches aus dem Jahr 1907 über die Entwicklungen in Bosnien und der Herzegowina bis zur Okkupation 1878 finden. Auf der gleichen Seite (http://www.archive.org/) gab es ein paar weitere „alte“ Bücher über den Berliner Kongress. Eines davon fand ich besonders interessant: es wurde 1918 vom Washington, Govt. Print. Off. mit dem Untertitel „Confidential. For official use only“ herausgegeben. Bei „Google Books“ konnte ich einige mir schon bekannte Bücher finden, aber ohne E-book-Version. Einige neuere Bücher (erschienen ab 2000) waren seitenweise zu lesen. Keines davon handelte aber direkt vom Berliner Kongress, es waren eher allgemeine, historische Werke (z.B.: Geschichte der Balkanländer: von der Frühzeit bis zur Gegenwart; München, 2002). Bei „Google Bilder“ konnte ich dann am Ende auch einige Karten über die Grenzziehungen vor und am Kongress finden.


Historical Abstracts ff.:
Mit Historical Abstracts konnte ich viele (vor allem) Zeitschriftenartikel in verschiedenen Sprachen und aus unterschiedlichen Zeiten finden. Das gute an der Datenbank ist, dass sie zu den „normalen“ Angaben (Titel, Autor etc.) auch kurze Zusammenfassungen der Artikel bietet. So kann man leichter einschätzen, ob ein Treffer auch weiterführend ist. Was die Seite dagegen nicht bietet sind digitale Fassungen der Artikel. Dafür habe ich über die elektronischen Zeitschriftenbibliothek die Seite http://www.jstor.org/ gefunden, wo ich 297 Treffer (mit der Einschränkung: Only content I can access) für Online verfügbare Zeitschriftenartikel hatte.


Fazit:
Beide Suchmethoden waren auf ihre Weise nützlich. Bei Google findet man vielleicht weniger wissenschaftliche Texte, dafür bieten diese einen weiten Überblick über das Thema sowie mögliche Unterthemen und Gesichtspunkten. Bei den fachspezifischen Datenbanken bekommt man wissenschaftliche Abhandlungen (die ja auch nicht immer so wissenschaftlich sind). Die meisten von ihnen sind aber auch nicht Online verfügbar. Die Datenbankensuche gleicht viel mehr einer herkömmlichen Suche im Bibliothekskataloge.

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